Unter der erfahrenen und routinierten Leitung von Daniel Joos und Karsten Ott studiert der Regionalchor zwei Werke religiösen Ursprungs ein. Brahms und Schütz komponierten beide Werke sehr nah an der protestantischen Liturgie. Schütz’s Exequien werden sicherlich auch eine aktustisch räumliche Besonderheit herausarbeiten.
Konzerte
20.02.2016 (Samstag) um 19:00 Uhr in der Neuapostolischen Kirche Nürtingen, Marienstr. 62
21.02.2016 (Sonntag) um 18:00 Uhr in der Neuapostolischen Kirche Bietigheim-Bissingen, Forststraße 27
Solisten:
Sopran 1: Catherina Witting
Sopran 2: Jasmin Joos
Alt: Timo Schabel
Tenor 1: Marcus Elsäßer
Tenor 2: Felix Haberland
Bass: Dominik Schmolz
Bericht zum Konzert auf der Seite der Neuapostolischen Kirche Nürtingen.
Bericht zum Konzert auf der Seite der Neuapostolischen Kirche Bietigheim-Bissingen.
Johannes Brahms - Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen? ist eine 1878 komponierte Motette für gemischten Chor a cappella. Brahms bezeichnete sie als „kleine Abhandlung über das große ‚Warum‘“. Er verwendete Texte aus dem Alten und Neuen Testament und ergänzte sie mit einem Lutherchoral. Er orientierte sich unter anderem an Johann Sebastian Bach, griff aber auch auf andere Vorbilder sowie seine Missa canonica zurück.
Die anfängliche Frage nach menschlichem Leiden spiegelt der Anfangssatz in d-Moll wieder. Brahms, mit der Deutung von Texten vertraut, griff auf zentrale Weisheitstexte zurück Dazu vertonte er eine längere Passage des dritten Kapitels aus Hiob. Er folgte den Worten und passte die Musik den religiösen Aussagen an. In den drei mittleren Abschnitten deuten sich aus den Klageliedern Jeremias, dem Brief Jakobus und dem Lutherchoral andere Perspektiven an ohne die Grundfrage zu beantworten. Der Schlusschoral ist bachtypisch vierstimmig und in harmonischem Dur.
An verschiedenen Stellen wird das Werk als „kleines deutsches Requiem“ bezeichnet. Auch ist die Motette mit der Aussage „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ aus dem Deutschen Requiem verbunden.
Heinrich Schütz - Musikalische Exequien
Schütz komponierte die Musikalischen Exequien als geistlich musikalisches Werk für Singstimmen und Basso continuo. Es stellt ein Gegenstück zu den lateinischen Exequien der katholischen Kirche dar.
Er komponierte seine Exequien 1635/36 anlässlich des Todes seines Landesherren Fürst Heinrich Posthumus Reuß. Noch zu Lebzeiten stellte dieser eine Sammlung von Bibelversen und Liedtexten für seinen Sarg zusammen. Heinrichs Witwe übergab die Textsammlung an Schütz, der sie zur Grundlage der Begräbnis-Messe nahm. Die Musikalischen Exequien wurden im Februar 1636 bei der Trauerfeier Heinrich Posthumus‘ aufgeführt.
Nach der Predigt über den Text „Herr, wenn ich nur dich habe“ schloss Schütz als zweiten Teil die Vertonung ebendieses Textes als Motette an. Zur Bestattung des Sarges in der Familiengruft erklang die abschließende fünfstimmige Motette „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren“.
Der erste Teil ist für sechs Soli und Orgel komponiert. Der zweite Teil ist für zwei jeweils vierstimmig besetzte Teilensembles gesetzt. Die Motette des letzten Teils ist für fünfstimmigen Hauptchor mit drei Solostimmen, die als Fernchor möglichst an mehreren Stellen zu postieren sind.