Gemeinsam mit dem Kammerorchester der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland führen wir unter Leitung von Daniel Joos und Karsten Ott Brahms' "Ein deutsches Requiem" in Ludwigsburg und Reutlingen auf.
Konzerte
09.11.2014 um 17:00 Uhr in der Friedenskirche Ludwigsburg
15.11.2014 um 18:00 Uhr in der Neuapostolischen Kirche Reutlingen-West
Die Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester darf hohe Erwartungen wecken. Bereits mehrere Konzerte wurden gemeinsam auf hohem Niveau aufgeführt. Alle Darbietenden freuen sich zu beiden Aufführungen auf eine große Resonanz und volle Konzerthäuser.
Das Werk
Nach dem Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart reiht sich ein weiteres Requiem in das Repertoire des Regionalchores ein. "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms (1833 - 1897) steht auf den Probenplänen. Mozarts Requiem basiert auf dem Schema einer Totenmesse. Innerhalb der katholischen Liturigue hat sich ein fester Kanon lateinischer Texte durchgesetzt. Brahms verfolgt mit der Komposition seines Deutschen Requiems ein gänzlich anderes Ziel. Entgegen der mehr als 1000-jährigen Tradition tritt an die Stelle liturgisch vorgegebener Texte ein völlig neuer Aspekt der geistlichen Musik: Eine persönliche und individuelle Sichtweise des Komponsten auf das Thema Tod.
In Abkehr von der lateinischen Totenmesse mit ihren Fürbitten zur Erlösung der Toten komponiert Brahms eine musikalische Totenfeier in deutscher Sprache. So entstand ein Werk, das für die Lebenden, die trauernden Hinterbliebenen bestimmt ist. Es geht um die ganz aktuelle Frage der Gegenüberstellung von Vergänglichkeit und Ewigkeitshoffnung geht. Brahms wählt zu diesem Zweck die Bibeltexte selbst aus. Das Ergebnis ist ein sehr überzeugender, tröstender Text. Vor allem aber eine wunderbare Musik, die bis heute aktuell und berührend ist.
Die Idee zu diesem Requiem hat Brahms über mehr als ein Jahrzehnt beschäftiget. 1856 stirbt sein verehrter Freund und Förderer Robert Schumann. Wenig später beginnt Brahms mit der Auswahl biblischer Texte für eine große Trauer-Kantate. Doch die entscheidende kompositorische Arbeit vollbringt er erst zehn Jahre später. Im Februar 1865 stirbt seine Mutter Johanna Henrike Christiane Brahms. Brahms ist tief erschüttert über ihren Tod. Am Karfreitag des Jahres 1868 schließlich erlebte Brahms’ Requiem seine Uraufführung im Dom zu Bremen.
Die Proben
Bereits zum Ende des Jahres 2013 begannen die Proben zum neuen Projekt. Für das Projekt zog es den Chor im März 2014 zu einem Probenwochenende einmal mehr in das Schloss Weikersheim. Fast schon zuhause bezogen die Sänger „ihre Zimmer“ im Logierhaus „Am heiligen Wöhr“. Dies liegt nur wenige Meter vom Schloss entfernt und somit fast unmittelbar am Stammprobenort im geräumigen Gärtnerhaus.
Mit viel Freude, Engagement aber auch einer gehörigen Portion Energie studierten die ca. 80 Chormitglieder neben Brahms‘ „Ein deutsches Requiem“ (op. 45) auch den Engelschor aus Mendelsohns Elias und das Halleluja von Leonard Cohen ein. Letzteres stammt aus der Musik des bekannten Films Shrek und unterscheidet sich stark von der weiteren Literatur.
Intensive und konzentrierte Probenarbeit an einem Wochenende bewährte sich seit Jahren als Vorbereitung auf Konzerte. Die Musik wurde je nach Erfordernis in Tutti- und Registerproben von den Chorleitern und Korrepetitoren geprobt. Dadurch konnten Übungseinheiten den Bedürfnissen angepasst und zügig nachhaltige Trainingseffekte erzielt werden. Nebenbei förderte das Ambiente des Schlosses die erfolgreiche Arbeit zusätzlich.
Reger Gebrauch wurde auch von der parallel angebotenen Stimmbildung gemacht. Jasmin Joos war während der gesamten Probentage voll ausgebucht. Aufgrund des großen Einzugsgebietes des Chores über große Teile Baden-Württembergs konnten sich alle Beteiligten abseits der Alltagseile austauschen. Pausen und die Zeit nach den Proben wurden zum gemütlichen Beisammensein genutzt.